Verkehr: Rückblick Winter 2017/18

Schnee­gestöber

Schnee, Eis und Straßenglätte – auch im vergangenen Winter ließen sich gelegentliche Ausfälle im Busverkehr nicht ganz vermeiden. Die Sicherheit der Fahrgäste hat dabei immer oberste Priorität. Ein Rückblick.

Das war bislang (Anfang Februar) kein sehr strenger Winter, die Temperaturen lagen zumeist über dem Gefrierpunkt. Dennoch hat das Wetter hin und wieder gezeigt, dass es auch anders kann, so geschehen am zweiten Dezemberwochenende. Bereits Freitagnachmittag fielen dicke Flocken vom Himmel, zur Überraschung aller Beteiligten, denn kein Wetterdienste hatte das so vorausgesagt. Aber der Schneefall wurde stärker, sodass der Busverkehr erheblich behindert wurde und der Verkehr an diesem Wochenende sogar einmal teilweise eingestellt werden musste. „Die Straßen waren einfach zu glatt und wir haben die Fahrer angewiesen, an der nächsten Haltestelle auf den Winterdienst zu warten“, berichtet Christian Kindinger, Leiter des Verkehrsmanagements. Letztlich habe man auch Fürsorgepflicht für die Fahrer und Kunden, Sicherheit gehe vor.

Damit der Verkehr auch bei Winterwetter rollen kann, ist die enge Abstimmung mit dem Winterdienst unerlässlich. Bereits vorher werden Strecken nach Prioritäten eingeteilt, um die wichtigsten Verbindungen aufrechterhalten zu können. Auch an den Schneefall-Tagen ist die Zusammenarbeit eng. WSW-Trupps sind morgens in aller Frühe im Stadtgebiet unterwegs, um zu überprüfen, wo die Busse gefahrlos passieren können. „So versuchen wir im Vorfeld zu verhindern, dass sich ein Bus festfährt und dann möglicherweise auch den Winterdienst behindert“, erklärt Kindinger. Der Winterdienst greife dann die Hinweise auf und ziehe solche Stellen vor.

Branchenübliche Bereifung
Dennoch, bei heftigem und länger anhaltendem Schneefall ist auch der Winterdienst machtlos und kommt mit dem Räumen der Straßen nicht mehr nach. Dann wird in der Regel zuerst der Busverkehr auf den Höhen eingestellt. Wird es auch auf den Hauptstrecken im Tal zu glatt, droht die Betriebseinstellung. „Das haben wir Gott sei Dank sehr selten. Wir wollen die Kunden natürlich befördern, das ist unsere Aufgabe, aber wenn nichts mehr geht und es draußen zu gefährlich wird, bleibt uns nichts anderes übrig“, so Christian Kindinger.

Einer der Hauptvorwürfe in den sozialen Medien bezog sich auch dieses Jahr auf die Reifen. „Wir fahren mit Winterreifen, Punkt“, stellt der Leiter der Bustechnik Andreas Meyer fest. Aber diese würden das ganze Jahr gefahren, den höheren Verschleiß im Sommer nehme man in Kauf. Ein Wechsel von 2 500 Reifen inklusive Lagerung sei ein logistischer Albtraum und auch viel zu teuer, darum habe man diese in der Branche übliche Vorgehensweise gewählt. Aber auch Winterreifen stoßen bei schneebedeckten Straßen schnell an ihre Grenzen. Vor allem bei den Gelenkbussen: „Die Dreiachser haben den Antrieb hinten und bei Glätte knicken die schnell mal weg“, erläutert Meyer. Man versuche schon möglichst Zweiachser einzusetzen, aber von 300 Bussen seien das eben nur 100 Fahrzeuge. „Wir brauchen die Gelenkbusse, um im normalen Betrieb niemanden an der Haltestelle stehen lassen zu müssen“, so Meyer. Und Schneeketten? „Das geht leider gar nicht“, bedauert er. Ketten seien nur für durchgehende Schneedecken geeignet, „auf Asphalt sind die ruckzuck kaputt und werden dann ihrerseits gefährlich.“

Infos im Netz
Besonderer Wert wird bei Schneefall auf die Kommunikation gelegt. So ist zum Beispiel im Winterkonzept der WSW grundsätzlich festgelegt, welche Haltestellen bei starkem Schneefall nicht mehr angefahren werden können und welche dann als Ersatz dienen. Entsprechende Informationen finden sich an den betroffenen Haltestellen. Aber noch wichtiger sind die aktuellen Verkehrshinweise. Die Leitstelle Bus informiert detailliert im Internet und über die App „Abfahrtsmonitor“ über die Lage im Busverkehr. „Aber auch hier wollen wir noch besser werden und über ein neues digitales System die Informationen noch schneller in noch mehr Kanälen wie etwa Twitter verbreiten, auch die Anzeigen an den Haltestellen würden davon profitieren“, erzählt Kindinger. „Ich hoffe, bis zum nächsten Winter sind wir so weit.“