Energie: Wasserstoffprojekt von AWG und WSW

Antrieb aus Müll

Mit dem Bau einer Wasserstofftankstelle für Brennstoffzellenbusse am Müllheizkraftwerk auf Korzert bringen die Wuppertaler Stadtwerke und die Wuppertaler Abfallwirtschafts­gesellschaft (AWG) ihr gemeinsames Wasserstoffprojekt voran.

Noch stehen die Container auf dem Betriebsgelände der Maximator GmbH in Nordhausen. Doch schon im Herbst dieses Jahres will der Generalunternehmer des Wuppertaler Wasserstoffprojekts die Container samt darin befindlicher Technik am Müllheizkraftwerk (MHKW) der AWG auf Korzert aufstellen. Willy Görtz, stellvertretender MHKW-Betriebsleiter, hat sich die Vorarbeiten in Nordhausen angesehen und sagt: „Wir sind auf dem richtigen Weg.“

„Das gemeinsame Wasserstoffprojekt von WSW und AWG weist den richtigen Weg in die Zukunft.“

Ulrich Jaeger

Gute Nachrichten auch aus Düsseldorf: Bei dem von der nordrhein-westfälischen Landesregierung ausgeru­fenen Wettbewerb „Modellregion Wasserstoff-Mobilität NRW“ hat es die Region Düsseldorf/Wuppertal/Rhein-Kreis Neuss in die letzte Runde geschafft. Die Chancen stehen gut, denn viele Überlegungen in Sachen Wasserstoff werden in Wuppertal bereits in die Tat umgesetzt. So sollen noch in diesem Jahr Brennstoffzellen-Linienbusse am Müllheizkraftwerk betankt werden. Der von der WSW mobil GmbH vorgegebene Wasserstoffbedarf für die Linienbusse liegt bei 325 Kilogramm pro Tag. Conrad Tschersich, Technischer Geschäftsführer der AWG: „Weil das Müllheizkraftwerk täglich rund um die Uhr Strom liefert, können wir diese Vorgaben sicher einhalten.“ Ulrich Jaeger, Geschäftsführer der WSW mobil GmbH ist überzeugt: „Das gemeinsame Wasserstoffprojekt von WSW und AWG weist den Weg in die Zukunft.“

Wasserstoff für Müllwagen
Parallel dazu hat die AWG im Frühsommer erste Tests für ein mit Brennstoffzellen betriebenes Abfallsammelfahrzeug in Wuppertal durchgeführt. Ein Testwagen des Fahrzeugherstellers FAUN nahm samt AWG-
Besatzung am normalen Tagesablauf der Müllabfuhr teil und sammelte dabei wertvolle Daten. Der Grund: Die AWG plant, einen mit Wasserstoff-Range-Extender betriebenen und somit emissionsarmen Müllwagen auf die Straßen zu bringen. „Mit diesem Pilotprojekt wollen wir den Dieselverbrauch verringern und so einen Beitrag zum Klimaschutz leisten“, sagt AWG-Geschäftsführer Martin Bickenbach. Das Motto lautet: Weniger Dieselverbrauch bedeutet weniger Ausstoß von Stickoxiden und damit bessere Luft in Wuppertal.

Übrigens zielt der Landeswettbewerb „Modellregion Wasserstoff-Mobilität NRW“ genau auf den emissionsfreien und praktikablen Einsatz von Wasserstoff bei Bussen und Nutzfahrzeugen ab. Im nächsten Jahr will die Landesregierung den Sieger des Wettbewerbs bekanntgeben.

Text: Andreas Spiegelhauer