wsw.info: Ölheizungsverbot

Neue Wärme

Vielen Ölheizungen droht bis 2026 das Aus. Die WSW fördern mehrere klima­schonende Alternativen für die Wärmeversorgung.

Bereits seit 2014 wird durch die Energie-Einsparverordnung (EnEV) festgelegt, dass Öl- und Gasheizungen nach 30 Betriebsjahren ausgetauscht werden müssen. Ende 2019 hat das Bundeskabinett in seinem Klimapaket zudem Maßnahmen beschlossen, um ineffiziente fossile Heizungen aus der Wärmeversorgung zu verdrängen. Dies betrifft vor allem ältere Ölheizungen mit Konstanttemperaturtechnik. Aller­dings ist ab 2026 auch der Einbau neuer Ölheizungen mit Brennwerttechnik grundsätzlich nicht mehr erlaubt. Ausnahmen gibt es für Öl-Hybridheizungen in Kombination mit Erneuerbaren Energien.

Umstieg lohnt sich

Ölheizungen gelten mit ihrem vergleichsweise hohen CO2-Ausstoß als besonders klimaschädlich. Nicht nur das: Seit Anfang des Jahres werden alle Brenn- und Kraftstoffe für Gebäude und im Verkehr durch den CO2-Preis von 25 Euro pro Tonne CO2 deutlich teurer. Bis 2025 wird dieser schrittweise auf 55 Euro steigen. Selbst, wer bis dahin noch nicht unmittelbar von den neuen Regelungen für den Betrieb von Ölheizungen betroffen ist, sollte über einen Wechsel des Wärmeenergieträgers nachdenken. Der Umstieg auf Erdgas, Erneuerbare Energien oder Fernwärme kann sich jetzt schon lohnen.

Für Wuppertaler Immobilienbesitzer bieten die Handwerksinnung Heizung-Sanitär-Klima und die WSW verschiedene effiziente und klimaschonende Alternativen zur Ölheizung an. Auch bei der Finanzierung der Heizungsmodernisierung gibt es Unterstützung.

ca. 15 %

der Haushalte im Regierungsbezirk Düsseldorf heizen aktuell mit Öl. In vielen ländlichen Regionen ist der Anteil weit höher.

Online-Beratung

Für die Umstellung von Öl auf Erdgas können Hausbesitzer auf dem Online-Portal talkessel.de in wenigen Schritten ein unverbindliches und kostenloses Angebot einholen. Auch die Installation einer Pelletheizung oder sogar die Nutzung von Umweltwärme per Wärmepumpe oder Solarthermie sind nach Absprache möglich. Wem die einmaligen Investitionskosten für die Heizungsmodernisierung zu hoch sind, der kann seine neue Anlage auch pachten - Betriebsführung und Instandsetzungskosten sind dann in den monatlichen Raten enthalten. Das Pachtmodell der WSW läuft über 10 oder 13 Jahre. Wer das Erdgas für eine effiziente Gasheizung über die WSW bezieht, erhält zudem einen Rabatt auf die Pacht.

Für die Neuinstallation von effizienten und klimaschonenden Heizungsanlagen gibt es eine Förderung aus dem WSW Klimafonds. Zuschüsse werden beispielsweise für die Umstellung auf Erdgas-Brennwerttechnik, Holzheizungen, Wärmepumpen, die Nutzung von Solarthermie für die Warmwasserbereitung sowie von Brenn­stoffzellen-Technologie gezahlt.

Ab April 2021 finden Interessierte alle Informationen über gesetzliche Vorgaben, Förderungen und Umstellungsmöglichkeiten online auf der Seite www.öl-ist-out.de. Besitzer von Ölheizungen können dort kostenlos einen Termin mit den WSW Wärmeplanern vereinbaren, die zu passgenauen Lösungen für die Heizungsumstellung beraten. Wer seine alte Ölheizung ersetzen will, kann dort sogar mit etwas Glück eine neue, energieeffiziente Heizungsanlage gewinnen!

Zuschuss für Talwärme

Eine besonders umweltfreundliche Art der Wärmeversorgung in Wuppertal ist die WSW Talwärme. Die Fernwärme wird aus mehrheitlich biogenen Abfällen im Müllheizkraftwerk der AWG erzeugt. Sie steht in vielen Gebieten entlang den Fernwärmetrassen auf den Südhöhen, in der Talsohle sowie zwischen Hahnerberg und Elberfeld zur Verfügung. 80 Prozent der WSW Talwärme werden im Müllheizkraftwerk erzeugt. Den Rest liefern das gasbefeuerte Heizkraftwerk Barmen und zwei weitere Heizwerke am Viehhof und am Haspel. Ob die eigene Immobilie im Versorgungsgebiet liegt, können Eigentümer mit dem WSW Talwärmecheck prüfen.

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der Neubauten im Bundes­gebiet nutzt Erneuerbare Energien für die Wärmeversorgung. Der insgesamt am häufigSten genutzte Brennstoff ist Erdgas mit gut 50 Prozent Anteil am Wärmemarkt.

Wer sich im Laufe dieses Jahres für Talwärme entscheidet, kann vom Förderprogramm „Talwärme 2021“ profitieren. Je nach Anlagengröße gibt es für Neukunden einen Zuschuss zwischen 1.250 und 9.000 Euro pro Anlage. In Kombination mit Geldern von Bund und Land sind sogar bis zu 60 Prozent Förderung für den Anschluss an die Fernwärmeversorgung möglich. Wichtig für den Klimaschutz: Mit der Umstellung auf WSW Talwärme können Immobilienbesitzer den CO2-Ausstoß bei der Wärmeversorgung um bis zu 90 Prozent reduzieren.

Weitere Informationen zur umweltfreundlichen Wärmeversorgung, Heizungsmodernisierung und Fördermöglichkeiten gibt es online auf www.talkessel.de, www.wsw-online.de/talwaerme, www.wsw-online.de/klimafonds und www.öl-ist-out.de (ab April 2021).

Text: Rainer Friedrich