wsw.info: LoRaWAN

Eine Stadt wird smart

Mit einem speziellen digitalen Funknetz ermöglichen die WSW die stadtweite Übertragung von Daten. Das sogenannte LoRaWAN unterstützt Wuppertals Digitalisierungsstrategie.

Stromzähler, die Verbrauchsdaten online versenden, mobile Apps, die in Echtzeit über Abfahrzeiten und Störungen im Busverkehr informieren, Sonden, die die Wassergüte messen, um Schmutzwasser und Regenwasser in der Kanalisation zu trennen, WLAN für alle in Bussen und Fußgängerzonen – die öffentliche Infrastruktur in Wuppertal wird immer digitaler. 

LoRaWAN

ist die Abkürzung für Long Range Wide Area Network. Die Sender dieses Funknetzes verfügen über eine hohe Reichweite und arbeiten besonders energieeffizient.

Netzwerk mit Mehrwert

„Mit digitalen Lösungen werden wir in allen unseren Geschäftsfeldern effizienter, leistungsfähiger und dadurch auch kunden- und bürgerfreundlicher“, sagt WSW-Vorstandsvorsitzender Markus Hilkenbach. Im Rahmen der städtischen Smart-City-Strategie wollen die Stadtwerke die digitale Vernetzung in Wuppertal vorantreiben. Im Juli haben die WSW gemeinsam mit ihrem Partner ENGIE Deutschland GmbH im Wuppertaler Quartier Schöller-Dornap ein Pilotprojekt zur digitalen Infrastruktur gestartet. Im Mittelpunkt stehen dabei Straßenlaternen. „Wir haben 224 Laternen digital vernetzt“, erklärt WSW-Projektleiter Bastian Dette. Die Masten wurden mit Sendern und Routern ausgestattet. Bei den meisten Laternen werden LED als Leuchtmittel verwendet. Für die digitale Vernetzung nutzen die WSW ein sogenanntes Long Range Wide Area Network, kurz LoRaWAN. 

Die Sender dieses Funknetzes verfügen über eine hohe Reichweite und arbeiten gleichzeitig besonders energieeffizient. Damit werden nun die Lampen gesteuert, um beispielsweise Gefahrenzonen besser auszuleuchten. „Die an den Masten verbaute Sensorik kann aber noch deutlich mehr“, sagt Bastian Dette. So können Messsensoren, die Umweltdaten zu Temperatur, Luftqualität oder auch Lärmbelastung liefern, eingebunden werden. Das LoRaWAN-Netz ermöglicht Datengewinnung und Datenaustausch über das ganze Stadtgebiet hinweg. Die Straßenlaternen – rund 31 000 gibt es davon in Wuppertal – sind dabei die idealen Standorte für Sensoren und Sendeeinrichtungen. 

31.000

Straßenlaternen gibt es im Wuppertaler Stadtgebiet. 224 davon wurden jetzt mit LoRaWAN-Sendern und Routern ausgestattet.

Optimierte Routen

Bei LoRaWAN geht es nicht nur um die Steuerung der „intelligenten“ Straßenbeleuchtung und das Sammeln von Umweltdaten. Die WSW setzen auch noch andere Anwendungen um und haben bereits Ideen für weitere: Altglassammelbehälter werden smart, indem über Sensoren der Füllstand gemessen wird. Dadurch kann die AWG die Routen zur Leerung der Container optimieren. Messdaten werden aus Ortnetzstationen übertragen, um Kurzschlüsse in der Stromversorgung zielgerichtet zu identifizieren. Durch vernetzte Sensoren könnten außerdem Informationen über die Bodenfeuchtigkeit oder Pegelstände von Bächen übermittelt werden. Darüber hinaus können fernauslesbare Wasserzähler frühzeitig Hinweise auf mögliche Leckagen in Wasser- und Abwasserleitungen liefern.

Die LoRaWAN-Technik ist eine Schlüsseltechnologie für die Smart City Wuppertal. Dabei geht es neben der reinen Datenübertragung auch um die sinnvolle Kombination von Daten. So wird ein Bodenfeuchtigkeitssensor erst richtig intelligent, wenn er mit dem aktuellen Wetterbericht kombiniert wird.

Über ihre Projekte zur digitalen Infrastruktur informieren die Stadtwerke auf einer eigenen Website

Text: Rainer Friedrich
Fotos: WSW