wsw.info: Strom und Gas

Sparsam durch den Winter

Seit dem Herbst kommen auf die Verbraucher extreme Preiserhöhungen zu. Mit Milliardenhilfen will die Bundesregierung die Haushalte und Unternehmen entlasten. Auch die WSW machen verschiedene Angebote, um Kundinnen und Kunden in dieser schwierigen Situation zu unterstützen.

Staatliche Maßnahmen wie die Einmal­zahlung im Dezember und die geplanten Energiepreisbremsen können die Belastungen für die Verbraucherinnen und Verbraucher nur abmildern, nicht ausgleichen. Experten sind sich einig, dass die Energiepreise auf einem hohen Level bleiben. Zurzeit profitieren die WSW-Kunden noch von der langfristigen Beschaffungsstrategie der Stadtwerke. Strom und Gas, das jetzt an die Kunden geliefert wird, wurde zum Teil bereits in den letzten Jahren zu den damals gültigen Preisen beschafft. Das wirkt sich auch jetzt noch preisdämpfend aus. Bei der aktuellen Beschaffung für das nächste und übernächste Jahr sieht das jedoch anders aus. Wegen der deutlichen Preissteigerungen im Ener­gieeinkauf sind weitere Preiserhöhungen im kommen­den Jahr nicht ausgeschlossen. Die WSW werde ihre Einkaufsstrategie, die das Risiko extrem hoher Beschaffungskosten reduziert, den weiteren Entwicklungen an den Energiemärkten anpassen. Daran, dass Energie teurer wird, ändert das aber nichts.

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Zuschuss gibt es aus dem WSW Klimafonds bei Anschaffung eines eThermostats.

Auch in Wuppertal besteht die Gefahr, dass Haushalte ihre Energierechnung nicht mehr bezahlen können. Die WSW haben verschiedene Maßnahmen entwickelt, wie sie ihren Kundinnen und Kunden bei Problemen helfen können. Insbesondere sollen Zählersperrungen vermieden werden. „Energie sparen“ lautet deshalb das Gebot der Stunde. In jedem Haushalt gibt es Möglichkeiten, den Energieverbrauch zu reduzieren. Oft gelingt das schon mit einfachen Maßnahmen und Verhaltensänderungen. Besonders wichtig ist es jetzt, den Gasverbrauch zu reduzieren. Nicht nur um die eigenen Kosten zu senken, sondern auch, damit mehr Gas als Vorrat für den Winter gespeichert werden kann. Tipps zum Energiesparen gibt es auf der WSW-Website sowie auf den Facebook- und Instagram-Kanälen der WSW.

Verbrauch richtig einschätzen

Um die eigene Situation besser einschätzen zu können, bieten die WSW auf ihrer Website einen Heiz- und Stromcheck an. Mit wenigen Angaben zur Wohnsituation und zum Verbrauch lässt sich dort schnell herausfinden, wo es noch Sparpotenziale gibt.

Eine große Hilfe beim Heizenergie Sparen sind elektronische Heizkörper-Thermostate (eThermostate). Mit ihnen kann man für jeden Raum eigene Zeiten einstellen, in denen mehr oder weniger geheizt werden soll. Smarte Heizkörperventile mit empfehlenswerter Fenster-auf-Erkennung gibt es etwa ab 20 Euro. Über den WSW Klima­fonds wird die Anschaffung noch bis Ende 2022 mit einem Betrag von fünf Euro pro Stück bis zu maximal 30 Euro pro Haushalt oder Gewerbe gefördert. Der Förderantrag kann bequem online gestellt werden. Als Kaufnachweis muss dort eine Rechnungs- oder Quittungskopie hochgeladen werden. Der Kauf der eThermostate darf dabei nicht länger als zwei Monate zurückliegen.

Abschläge anpassen

Trotz aller Energiesparbemühungen wird die nächste Verbrauchsabrechnung in Privathaushalten deutlich höher ausfallen als gewohnt. Aus diesem Grund haben die WSW vorsorglich für alle ihre Kundinnen und Kunden die Abschläge entsprechend angepasst. So sollen hohe Nachzahlungen vermieden werden. Außerdem geben die WSW die Entlastungen, die die Bundesregierung beschlossen hat, direkt an ihre Kunden weiter. Dazu gehören die Absenkung der Umsatzsteuer auf Gas von 19 auf 7 Prozent, der Wegfall der bereits beschlossenen Speicherumlage und das Aussetzen der nächsten Erhöhungsstufe des CO2-Preises. Außerdem werden WSW-Kundinnen und -Kunden gemäß den gesetzlichen Vorgaben über ihren Energieverbrauch und mögliche Einsparpotenziale informiert.

Hilfe bei Zahlungsproblemen

Was aber tun, wenn die Energierechnung tatsächlich das verfügbare Haushaltsbudget übersteigt? Wichtig ist, dass die Kunden die WSW frühzeitig ansprechen, wenn sie Probleme haben, die Rechnung zu begleichen. Es besteht dann die Möglichkeit, Ratenzahlungen zu vereinbaren oder den Rechnungsbetrag zu stunden, das heißt eine Fristverlängerung festzulegen. Der offene Betrag kann dann später bezahlt werden. Die WSW prüfen jeweils, welche Form der Hilfe infrage kommt.

6 %

des Energieverbrauchs können
eingespart werden, wenn die Raumtemperatur um 1 °C gesenkt wird.

Es ist zu befürchten, dass viele Privatkunden aufgrund der deutlichen Kostensteigerungen nun erstmals in die Lage geraten, ihre Energiekosten gar nicht mehr oder nicht mehr in voller Höhe bezahlen zu können. Für diese Kundengruppe bieten die WSW eine spezielle telefonische Beratung an. Diese kann unter 0202 569-7772 in Anspruch genommen werden. Dabei wird insbesondere auf unterschiedliche Unterstützungsleistungen der Wuppertaler Sozialträger eingegangen.

Zählersperrung vermeiden

Als Grundversorger bieten die WSW betroffenen Kunden im Falle einer drohenden Zählersperrung eine Abwendungsvereinbarung an. Diese besteht aus einer Ratenzahlungsvereinbarung über den aufgelaufenen Zahlungsrückstand. Dadurch kann die Zählersperrung verhindert werden. Zu beachten ist, dass diese Möglichkeit nur so lange zur Verfügung steht, wie der Anschluss noch nicht gesperrt wurde. Die regulären Abschlagsbeträge müssen weiterhin gezahlt werden.

Darüber hinaus besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Jobcenter und dem Sozialamt. Haushalte im Leistungsbezug mit Energieschulden sollten sich zunächst an die Sachbearbeitung der zuständigen Behörde wenden, um eine Übernahme des geschuldeten Betrages prüfen zu lassen. Das entsprechende Amt wird dann Kontakt mit den WSW aufnehmen.

Auch die Verbraucherzentrale hilft Haushalten mit Zahlungsproblemen. Es gibt ein Beratungsangebot zur Existenzsicherung und bei Zahlungsunfähigkeit in der Beratungsstelle Wuppertal. Nach einer kostenlosen ersten Beurteilung bietet die Verbraucherzentrale sachkundige, anbieterunabhängige Informationen, eine persönliche Rechtsberatung und eine außergericht­liche Rechtsvertretung bei verbraucher­rechtlichen Fragen an.

Text: Rainer Friedrich
Illustration: Adobe Stock