wsw.info: WSW-Baustellenkommunikation

Wir müssen reden

Baustellen können laut und lästig sein, oft sind damit Einschränkungen für Anwohner und den Verkehr verbunden. Die WSW sind darauf bedacht, alle Baumaßnahmen möglichst reibungslos abzuwickeln. Erster Ansprechpartner dafür ist Baustellenkommunikator Sascha Burghoff.

Herr Burghoff, seit wann sind Sie bei der Baustellenkommunikation?
Sascha Burghoff: Ich bin jetzt seit knapp drei Jahren dabei. Vorher war ich viele Jahre Fahrlehrer im Busbetrieb, habe mich aber nach einer neuen Herausforderung umgesehen. Da kam die Ausschreibung dann gerade recht.

Von anderen Unternehmen kennt man solch eine Tätigkeit nicht, was sind denn Ihre Aufgaben?
Wir haben rund 2 500 Baustellen pro Jahr im Stadtgebiet und die produzieren Lärm, Schmutz und Verkehrsbehinderungen. Bei aller Sorgfalt in Planung und Ausführung kommt es immer wieder bei den Anwohnern zu Fragen oder Problemen. Ich sehe mich als Anwalt der Wuppertaler, der sich eventueller Probleme annimmt und diese löst, so das denn geht.

Was ist denn so ein Problem?
Die Dauer von Baustellen ist häufig ein Thema. Da meldet sich ein Anwohner und beschwert sich über das Parkverbot in seiner Straße, obwohl die Bauarbeiten erst nach Tagen beginnen.

Ist nachvollziehbar.
Ja, aber wir sind verpflichtet, vier Werktage vor dem Baustellenbeginn das Parkverbot einzurichten, damit die Anwohner sich darauf einstellen und ihre Fahrzeuge entfernen können. Da kommen wir gar nicht drum herum. Anders sieht es aus, wenn die Bauarbeiten beendet sind. Es kommt schon mal vor, dass nach den Arbeiten Schilder stehen bleiben, weil die Fachfirma sie vergessen oder es in der Kommunikation gehakt hat. Da sind wir über einen Hinweis dankbar, werden die Schilder wirklich nicht mehr gebraucht, werden sie zügig entfernt.

„Ich sehe mich als Anwalt der Wuppertaler, der sich eventueller Probleme annimmt und diese löst.“

Aber die Länge der Bauzeiten hängt ja von vielen Faktoren ab, oder?
Ja, absolut, wie man am Beispiel Birkenhöhe sieht. Da hatten wir einen Wasserrohrbruch, der eigentlich schnell im Griff war. Bei den Arbeiten hat sich aber gezeigt, dass die Leitung so marode war, dass 200 Meter ausgetauscht werden mussten. Dann kamen noch Störungen dazu, zu deren Beseitigung wiederum Personal von der Baustelle abgezogen werden musste und schließlich hatte ein Ersatzteil Lieferfrist. Ohne dass wir es wirklich beeinflussen können, verlängert sich so eine Baumaßnahme um ein Vielfaches.

Ohne dass wir das beeinflussen können?
Ja, in diesem Fall. Das ist natürlich nicht immer so, wir machen auch Fehler und da müssen wir dann sehen, wie wir die wett machen.

Ich muss noch mal auf den Klassiker kommen: "Grube zu, aber Baustelle auf." Was ist da los?
Tja, das ist eine häufige Frage. Dann fehlt meist nur noch die Asphaltdeckschicht. Wenn die auf sich warten lässt, kann das mehrere Gründe haben. So ist der Handwerkermangel auch bei uns spürbar, es gibt schlicht nicht genug Betriebe in diesem Bereich. Aber auch wenn sich ein Unternehmen gefunden hat, ist das noch keine Gewähr für eine schnelle Beendigung der Baustelle. Viele Unternehmen sammeln vor allem kleinere Straßenstücke, um diese dann in einem Zug zu asphaltieren.

 

Wie ist der Kontakt zu den Betroffenen? 
Natürlich ist der Ton erst mal reserviert bis unfreundlich, aber das gibt sich schnell, wenn die Menschen merken, dass ich wirklich zuhöre. Wenn ich dann vor Ort bin und mit den Betroffenen rede, heißt es oft ungläubig: "Sie kommen ja wirklich." Letztlich haben die Leute irgendwelche Probleme mit unseren Baustellen und ich versuche ihnen zu helfen, das wird auch anerkannt. Dass ich persönlich beschimpft werde, passiert ganz selten.

Was war denn das netteste Erlebnis?
Eine ältere Dame war am Telefon ganz verzweifelt, weil sie wegen unseres Grabens ihre Mülltonnen nicht rausstellen konnte. Ich habe vor Ort gesehen, wie schwierig das war und habe sie dann kurzerhand selbst raus gestellt. Das war rührend, wie sehr sie sich gefreut hat. 

Irgendwelche Baustellen, auf die Sie uns schon mal vorbereiten wollen?
Ja, wir werden in den nächsten Wochen in der Uellendahler Straße in den zweiten Bauabschnitt gehen und auch im Werth unsere Arbeiten fortsetzen. Mit genaueren Informationen werde ich mich aber noch rechtzeitig melden, versprochen.