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Meistwerke aus dem Von der Heydt-Museum

Alexej von Jawlensky, Mädchen mit Pfingstrosen, 1909

Der russische Maler Alexej von Jawlensky (1864 – 1941) erhielt seine entscheidenden künstlerischen Impulse während seiner Aufenthalte 1903 bis 1907 in Paris, wo er mit der Kunst der Fauvisten, vor allem mit Matisse, in Berührung kam. „Äpfel, Bäume, menschliche Gesichter sind für mich nur Hinweise, um in ihnen etwas anderes zu sehen: das Leben der Farbe, erfasst von einem Leidenschaftlichen, einem Verliebten“, schrieb Jawlensky 1905. Die Auseinandersetzung mit der gesteigerten Farbbehandlung wird auch in diesem Gemälde sichtbar. Von einem grellen, türkisgrünen Hintergrund umgeben, erscheint die Halbfigur eines Mädchens, vermutlich das häufiger von Jawlensky gemalte Modell Resi. Die plastische Erscheinung der Gestalt tritt zugunsten einer starken Flächenwirkung der Farbe zurück. Eingefasst von breiten schwarzen Konturlinien, bestimmt das kräftige Rot der Jacke, der turbanartigen auffälligen Kopfbedeckung und des großen Blumenstraußes die Komposition.

Nachdem Jawlenskys „Mädchen mit Pfingstrosen“ schon 1909 in einer Präsentation ausgestellt war, schenkten der Künstler Adolf Erbslöh, der mit Jawlensky befreundet war, und Wladimir Bechtejeff es dem Barmer Kunstverein. So gehört das Bild heute zu einem der absoluten Stars der Von der Heydt-Sammlung und ist noch bis zum 7. Januar 2024 im letzten Saal der Ausstellung „Picasso | Beckmann. Mensch, Mythos, Welt“ zu sehen.